Phytocannabinoide und Endocannabinoide

CBD (Cannabidiol) und THC (Tetrahydrocannabinol) sind pflanzliche Cannabinoide der Hanfpflanze. Doch neben diesen sogenannten Phytocannabinoiden, also pflanzlichen Cannabinoiden, stellt auch der Körper vieler Säugetiere zahlreiche Cannabinoide her. Diese körpereigenen Cannabinoide werden Endocannabinoide genannt. Dabei handelt es sich um Substanzen, die ähnlich wie Hormone wirken und sich unter anderem auf die Emotionen, den Appetit, das Schmerzempfinden und das Schlafbedürfnis auswirken. Diese körpereigenen Cannabinoide werden in bestimmten Situationen ausgeschüttet, binden an im Körper verteilte passende Rezeptoren und lösen so entsprechende Reaktionen aus. So werden andere Neurotransmitter oder Hormone freigesetzt, da das sogenannte Endocannabinoidsystem und weitere Regelsysteme, wie beispielsweise das endokrinologische System, eng zusammenarbeiten. Hier wird deutlich, wie sehr die körpereigenen Systeme ineinandergreifen und einander beeinflussen, also ganzheitlich funktionieren.

Auch in der Hanfpflanze sind verschiedene Cannabinoide zu finden, die interessanterweise auch an die Rezeptoren des menschlichen (zum Teil auch tierischen) Körpers binden können. Da diese CB1- und CB2-Rezeptoren im gesamten Organismus verteilt sind, ergibt sich hieraus ein breites Wirkspektrum der Phytocannabinoide der Hanfpflanze.

Das Cannabinoid CBD

Für ein CBD-Öl wird das Cannabidiol aus dem Nutzhanf gelöst, wobei hier verschiedene Extraktionsverfahren zur Anwendung kommen können. Der fertige CBD-Extrakt ist fettlöslich und wird, der besseren Bioverfügbarkeit wegen, in Öl gelöst. Als sogenannte Trägeröle für ein solches CBD-Öl kommen unterschiedliche Öle in Frage, am beliebtesten ist jedoch das aus den Hanfsamen gepresste Hanföl. CBD soll vor allem antientzündliche, krampf- und angstlösende sowie antidepressive Eigenschaften besitzen. Stark psychotrope Wirkungen wie die von THC wiederum soll es nicht ausüben, sondern eher antipsychotisch wirken. In medizinischen Präparaten kommt CBD aus dem Medizinalhanf mittlerweile vor allem bei MS und schweren Formen kindlicher Epilepsie zum Einsatz. Bekannt geworden ist CBD unter anderem durch die berührende Geschichte der Charlotte Figi, deren schwere epileptischen Anfälle sich, Erzählungen der Familie zufolge, durch ein solches CBD-Öl von über 300 wöchentlich auf etwa 3 Anfälle pro Monat reduzieren ließen.

Das Cannabinoid THC

THC steht für Delta-9-Tetrahydrocannabinol und ist ebenfalls eines der über 113 Cannabinoide der Cannabis- oder Hanfpflanze. Doch im Gegensatz zu den anderen Cannabinoiden weist THC eine besondere molekulare Struktur und damit eine psychoaktive Wirkung auf. Ebenso wie CBD und weitere Cannabinoide befindet es sich überwiegend in den Blüten und Harzdrüsen der weiblichen Hanfpflanze. THC ist vermutlich der einzige Inhaltsstoff der Hanfpflanze, der eine stark psychotrope Wirkung ausübt. Auch im menschlichen Körper gibt es ein Cannabinoid, welches ähnliche Effekte wie THC ausübt. Dies ist das Endocannabinoid Anandamid, welches starke Glücksgefühle und Euphorie auslösen kann. Grob gesagt: Was das THC in der Hanfpflanze ist, ist das Anandamid im menschlichen Organismus. Kein Wunder also, dass das Cannabinoid THC auch an entsprechende Rezeptoren binden kann und im Endocannabinoidsystem wie der Schlüssel zum Schloss passt. So beeinflusst THC eben auch die Faktoren, die normalerweise dem Einfluss des Anandamids unterliegen und sorgt für eine vermehrte Ausschüttung von Dopamin. Es kommt zu Wahrnehmungsveränderungen im Hinblick auf Zeit, Schmerz, Appetit und mehr. THC gilt in der Cannabisforschung als stärkstes bekanntes, natürliches Analgetikum. Aber auch entzündungshemmende Eigenschaften soll dieses Cannabinoid besitzen. Medizinische Cannabisprodukte enthalten deshalb auch neben dem CBD häufig unterschiedliche Mengen an THC, welches mit CBD zusammen eine synergistische Wirkung erzielen soll.

Die Decarboxylierung

Vorerst befinden sich in der Hanfpflanze lediglich die inaktiven Vorstufen von CBD und THC. Dabei handelt es sich um die Säuren CBDa und THCa. Das a steht jeweils für das englische Acid (Säure). Die saure Form des CBDs und THCs wird in die aktive Form umgewandelt, indem durch Erhitzung ein Kohlendioxyd-Molekül abgespalten wird. Der Vorgang, bei dem die Carboxylsäuren in CBD und THC umgewandelt werden, ist als Decarboxylierung bekannt.

CBD, THC und weitere Cannabinoide

Außer den Phytocannabinoiden THC und CBD kommen in der Hanfpflanze auch sogenannte Homologe, nämlich THCV und CBDV vor. Daneben gibt es zahlreiche weitere Cannabinoide, die zusammenwirken und sich in einem Vollspektrum CBD-Öl, welches sämtliche Inhaltsstoffe der Cannabispflanze enthält, gegenseitig beeinflussen. Dieser ganzheitliche, synergistisch wirkende Effekt, ist in der Cannabisforschung als „Entourage-Effekt“ bekannt geworden, wobei das CBD und selbst winzige Spuren von THC eine ganz besondere Rolle zu spielen scheinen.

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